Mit der Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2022 am 28. März 2023 gab die NORMA Group eine Prognose hinsichtlich der Entwicklung der wesentlichen Steuerungskennzahlen des Konzerns im Geschäftsjahr 2023 bekannt. GESCHÄFTSBERICHT 2022

Die Entwicklung der NORMA Group wurde im Verlauf des Geschäftsjahres 2023 durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst. Dazu zählten unter anderem das fortgesetzt hohe Inflationsniveau. Dieses spiegelte sich zum Teil in weiterhin – im Vergleich zum Zeitraum vor dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine – erhöhten Preisständen für Energie sowie ausgewählte Rohstoffe und (Vor-)Materialien wider. Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Weiterentwicklung der geopolitischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und ein angespanntes Zinsumfeld wirkten ebenfalls belastend. Unter Berücksichtigung dessen hatte der Vorstand der NORMA Group mit der Veröffentlichung des Halbjahresberichts am 8. August 2023 die Annahmen zum Finanzergebnis im Geschäftsjahr 2023 genauer gefasst und erwartete seitdem ein Finanzergebnis in der Höhe von bis zu EUR -15 Mio. (vorher: „von bis zu -12 Mio.“). Zudem wurde der Korridor für die bereinigte Steuerquote in einer Bandbreite von 33 % bis 37 % für das Geschäftsjahr antizipiert (vorher: „zwischen 28 % und 30 %“). Die übrigen, hier nicht weiter im Detail dargelegten, Finanzkennzahlen wichen nicht von den im Geschäftsbericht 2022 prognostizierten Werten ab.

Im weiteren Fortgang des aktuellen Berichtsjahres wurde die Entwicklung der operativen Ergebniskennzahlen der NORMA Group vor allem durch das Auftreten von Streiks bei US-amerikanischen Fahrzeugherstellern zusätzlich negativ beeinflusst. In diesem Zusammenhang war nicht mehr mit umsatzrelevanten Aufholeffekten im verbleibenden Geschäftsjahr zu rechnen. Auch hatte das Management der NORMA Group aufgrund der allgemeinen Marktschwäche in den Regionen EMEA und Asien-Pazifik ebenfalls keine Kompensationen in den verbleibenden Wochen des Jahres 2023 mehr erwartet. Vor diesem Hintergrund gab der Vorstand am 2. November2023 im Rahmen einer Ad-hoc-Mitteilung eine Anpassung der Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2023 bekannt. Auf Grundlage vorläufiger Umsatzzahlen des Monats Oktober, reduzierter Abrufe von Automobil- und Zuliefererkunden und der Erwartungen für das restliche Geschäftsjahr 2023 rechnete das Management seitdem mit einem organischen Konzernumsatzwachstum in der Bandbreite von rund 0 % bis 1 % im Vergleich zum Vorjahr (vorher: „mittleres einstelliges organisches Konzernumsatzwachstum“). Hinsichtlich der bestehenden Prognosen für die bereinigte EBIT-Marge in Höhe von rund 8 % sowie den operativen Netto-Cashflow in Höhe von rund EUR 70 Mio. hielt der Vorstand unverändert an seiner im Geschäftsbericht 2022 veröffentlichten Einschätzung fest. Indes wurden im Rahmen der Ad-hoc-Mitteilung nachfolgende Bestandteile der Unternehmensprognose ebenfalls konkretisiert: Für die Materialeinsatzquote erwartete der Vorstand im Geschäftsjahr 2023 eine Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr (vorher: „stabile Materialeinsatzquote im Vergleich zum Vorjahr“). Hinsichtlich der Personalkostenquote prognostizierte das Management mit Blick auf das Gesamtjahr 2023 seitdem einen Anstieg (vorher: „stabile Personalkostenquote im Vergleich zum Vorjahr“) und rechnete zudem aufgrund des zwischenzeitlich weiter gestiegenen Zinsniveaus bei dem Finanzergebnis mit einem Wert von bis zu EUR -22 Mio. (vorher: „bis zu EUR -15 Mio.“). Die bereinigte Steuerquote für das Geschäftsjahr wurde mit einer aktualisierten Bandbreite zwischen 35 % und 39 % (vorher: „zwischen 33 % und 37 %“) ebenfalls nochmals genauer gefasst. Für das bereinigte Ergebnis je Aktie antizipierte das Management seit dem 8. August 2023 eine Abnahme im Vergleich zum Vorjahr (vorher: „moderater Anstieg im Vergleich zum Vorjahr“) und für den NORMA Value Added wurde ein Wert in der Bandbreite zwischen EUR -45 Mio. und EUR -30 Mio. erwartet (vorher: „zwischen EUR -10 Mio. und EUR 10 Mio.“).

Mit der Veröffentlichung der Zwischenmitteilung zum 3. Quartal 2023 präzisierte das Management am 7. November 2023, angelehnt an die Anfang November angepasste Umsatzprognose, auch die erwartete Entwicklung des organischen Umsatzwachstums in den Regionen und Vertriebswegen. So ging der Vorstand für die Region EMEA seitdem von einem niedrigen bis mittleren einstelligen organischen Umsatzwachstum aus (vorher: „mittleres einstelliges organisches Umsatzwachstum“) und für die Region Asien-Pazifik nahm er ein niedriges bis mittleres einstelliges organisches Umsatzwachstum an (vorher: „organisches Umsatzwachstum im niedrigen zweistelligen Bereich“). Dagegen prognostizierte der Vorstand aufgrund der weiter oben dargelegten Entwicklungen im Zusammenhang mit den Arbeitsniederlegungen in den USA für die Region Amerika einen niedrigen bis mittleren einstelligen organischen Umsatzrückgang (vorher: „niedriges einstelliges organisches Umsatzwachstum“). Für den SJT-Bereich – mit den zugehörigen strategischen Geschäftseinheiten Water Management und Industry Applications – erwartete der Vorstand für das Gesamtjahr 2023 seitdem einen niedrigen einstelligen organischen Umsatzrückgang (vorher: „mittleres einstelliges organisches Umsatzwachstum“), während das Management im EJT-Geschäft (die strategische Geschäftseinheit Mobility & New Energy) im Gesamtjahr 2023 aktualisiert von einem niedrigen einstelligen organischen Umsatzwachstum ausgegangen war (vorher: „mittleres einstelliges organisches Umsatzwachstum“).

Die  TABELLE T031: VERGLEICH DER IST- UND ZIELWERTE (weiter unten) liefert einen Überblick über die Ziel- und Ist-Werte sowie die unterjährige Prognosekonkretisierung bzw. -anpassung.

 

Erläuterung zur Entwicklung der Zielwerte

Mit einem organischen Umsatzwachstum in Höhe von 0,7 % liegt die NORMA Group im Rahmen der im November 2023 angepassten Prognose eines organischen Konzernumsatzwachstums in der Bandbreite von rund 0 % bis 1 %. Auch in den Regionen Amerika, EMEA und Asien-Pazifik wurde die Entwicklung des organischen Umsatzwachstums, wie weiter oben dargelegt, realisiert.

Die Kostengrößen entwickelten sich ebenfalls wie zuletzt für das Jahr 2023 antizipiert: Bei der Materialeinsatzquote erzielte die NORMA Group eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahr (2023: 45,0 %; 2022: 48,0 %) und die Personalkostenquote verzeichnete einen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr (2023: 26,3 %; 2022: 24,9 %).

Die bereinigte EBIT-Marge lag im Geschäftsjahr 2023 bei 8,0 % und entwickelte sich damit entsprechend der erwarteten Zielgröße von „rund 8 %“.

Auch der NORMA Value Added (NOVA) zeigte sich entsprechend der im Geschäftsjahr aktualisierten Bandbreite von „zwischen EUR – 45 Mio. und EUR -30 Mio.“. Er belief sich auf EUR -43,6 Mio.

Der operative Netto-Cashflow erreichte einen Wert in Höhe von EUR 87,3 Mio. und übertraf damit die für das Geschäftsjahr 2023 erwartete Zielgröße von „rund EUR 70 Mio.“. Wesentlicher Treiber der positiven Entwicklung war unter anderem ein optimiertes Management im Bereich des Working Capitals, das unter anderem durch eine weiter verbesserte Vorratsbestandshaltung sowie ein gutes Forderungsmanagement bedingt wurde.

Das Finanzergebnis lag 2023 belastet durch den Anstieg des Nettozinsaufwandes bei EUR -22,7 Mio. und somit leicht über dem prognostizierten Zielwert „von bis zu EUR – 22 Mio.“. In diesem Zusammenhang fiel die bereinigte Steuerquote im Geschäftsjahr 2023 mit 41,3 % ebenfalls leicht höher aus als zuletzt angenommen („zwischen 35 % und 39 %“). Darauf wirkten im Besonderen zwei Effekte ein: Einerseits zeigte das Ergebnis vor Steuern aufgrund des gegenüber dem Vorjahr verschlechterten Finanzergebnisses einen deutlichen Rückgang. Andererseits war die bereinigte Steuerquote durch nicht anrechenbare Quellensteuern, nicht abzugsfähige Aufwendungen sowie nicht angesetzte aktive latente Steuern auf Verluste belastet.

Die Investitionsquote im Geschäftsjahr 2023 betrug 5,0 % und lag damit am unteren Rand der prognostizierten Bandbreite „zwischen 5 % und 6 %“ des Konzernumsatzes. Dabei überschritt die F&E-Investitionsquote mit 3,6 % den erwarteten Zielwert in Höhe von „rund 3 % des Umsatzes“.

Die CO2-Emissionen summierten sich im Geschäftsjahr 2023 auf insgesamt 5.064 Tonnen CO2-Äquivalente10 und blieben damit deutlich unter dem angestrebten Zielwert von „unter 9.800 Tonnen CO2-Äquivalenten“.

Alle hier nicht weiter genannten Kennzahlen haben sich im Rahmen der Prognose der NORMA Group entwickelt.

10 Seit Januar 2022 hat die NORMA Group an allen Produktionsstandorten Strom aus erneuerbaren Energien bezogen. Dazu kauft die NORMA Group „Energy Attribute Certificates“ ein. Die CO2-Emissionen werden in Anlehnung an das GHG Protocol (marktbasiert, Scope 1 und Scope 2) berichtet. Scope 1 beinhaltet ausschließlich Emissionen aus Erdgas und LPG und Scope 2 Emissionen aus bezogener Elektrizität und Fernwärme. Bei der Erfassung der Emissionen werden ausschließlich Emissionen bezogen auf die Produktionsstandorte berücksichtigt. Weitere Informationen dazu finden sich im CR-BERICHT.

             

Vergleich der Ist- und Zielwerte

T031

 

Ergebnis 20221

28. März 2023

8. Aug. 2023 (Q2)

2. Nov. 2023

7. Nov. 2023(Q3)

Ergebnis 20231

EUR 1.243,0

n/a

n/a

 

n/a

EUR 1.222,8

7,1 %

Mittleres einstelliges organisches Konzernumsatz-wachstum

Keine Anpassung

Organisches Konzernumsatz-wachstum in der Bandbreite zwischen rund 0 % und 1 %

Keine Anpassung

0,7 %

6,1 %

Mittleres einstelliges organisches Umsatzwachstum

Keine Anpassung

Keine Anpassung

Niedriges bis mittleres einstelliges organisches Umsatzwachstum

5,7 %

11,9 %

Niedriges einstelliges organisches Umsatzwachstum

Keine Anpassung

Keine Anpassung

Niedriger bis mittlerer einstelliger organischer Umsatzrückgang

-4,5 %

-2,6 %

Organisches Umsatzwachstum im niedrigen zweistelligen Bereich

Keine Anpassung

Keine Anpassung

Niedriges bis mittleres einstelliges organisches Umsatzwachstum

4,0 %

7,5 %

Mittleres einstelliges organisches Umsatzwachstum

Keine Anpassung

Keine Anpassung

Niedriges einstelliges organisches Umsatzwachstum

3,8

6,4 %

Mittleres einstelliges organisches Umsatzwachstum

Keine Anpassung

Keine Anpassung

Niedriger einstelliger organischer Umsatzrückgang

-2,8

48,0 %

Stabile Materialeinsatz-quote im Vergleich zum Vorjahr

Keine Anpassung

Verbesserung der Materialeinsatz-quote im Vergleich zum Vorjahr

Keine Anpassung

45,0 %

24,9 %

Stabile Personalkosten-quote im Vergleich zum Vorjahr

Keine Anpassung

Anstieg der Personalkosten-quote im Vergleich zum Vorjahr

Keine Anpassung

26,3 %

8,0 %

Rund 8 %

Keine Anpassung

Keine Anpassung

Keine Anpassung

8,0 %

EUR -27,1 Mio.

Zwischen EUR -10 Mio. und EUR 10 Mio.

Keine Anpassung

Zwischen EUR -45 Mio. und EUR -30 Mio.

Keine Anpassung

EUR -43,6 Mio.

EUR -12,6 Mio.

Von bis zu EUR -12 Mio.

Von bis zu EUR -15 Mio.

Von bis zu EUR -22 Mio.

Keine Anpassung

EUR -22,7 Mio.

35,2 %

Zwischen 28 % und 30 %

Zwischen 33 % und 37 %

Zwischen 35 % und 39 %

Keine Anpassung

41,3 %

EUR 1,75 (bereinigt)

EUR 1,23 (berichtet)

Moderater Anstieg im Vergleich zum Vorjahr

Keine Anpassung

Abnahme im Vergleich zum Vorjahr

Keine Anpassung

EUR 1,37 (bereinigt)

EUR 0,87 (berichtet)

EUR 65,3 Mio.

Rund EUR 70 Mio.

Keine Anpassung

Keine Anpassung

Keine Anpassung

EUR 87,3 Mio.

3,3 %

Keine Anpassung

Keine Anpassung

Keine Anpassung

3,6 %

             

Vergleich der Ist- und Zielwerte (Fortsetzung)

4,3 %

Keine Anpassung

Keine Anpassung

Keine Anpassung

5,0 %

EUR 0,55

31,3 %

Keine Anpassung

Keine Anpassung

Keine Anpassung

EUR 0,454

32,7 %4

4.879 Tonnen

CO2-Äquivalente5

Keine Anpassung

Keine Anpassung

Keine Anpassung

5.064 Tonnen

CO2-Äquivalente5

21

Über 20

Keine Anpassung

Keine Anpassung

Keine Anpassung

20

2,9

Unter 5,5

Keine Anpassung

Keine Anpassung

Keine Anpassung

2,2

Legende

Diese Inhalte sind Teil des nichtfinanziellen Konzernberichts und unterlagen einer gesonderten Prüfung mit begrenzter Sicherheit („limited assurance“).