Die Ziele und Strategien der NORMA Group hinsichtlich des zentralen Finanz- und Liquiditätsmanagements sind im Vergleich zum Vorjahr unverändert und stellen sich wie folgt dar:

I.    Jederzeitige Sicherstellung der Zahlungsfähigkeit

Das wichtigste finanzwirtschaftliche Ziel der NORMA Group ist die langfristige Sicherung der jederzeitigen Zahlungsfähigkeit. Diese wird sichergestellt durch eine ausreichende operative Liquidität und die Vorhaltung

entsprechender strategischer Liquiditätsreserven. Diese Reserven umfassen darüber hinaus schnell verfügbare Kreditlinien zur Nutzung kurz- bis mittelfristiger akquisitorischer Chancen.

Einen wesentlichen strategischen Grundpfeiler des Finanzmanagements der NORMA Group bildet die regelmäßige rollierende Liquiditätsplanung aller wesentlichen Konzerngesellschaften, die durch das zentral organisierte Group Treasury analysiert und systembasiert aggregiert wird. Diese ist auch insbesondere im Hinblick auf die aktuelle geopolitische und wirtschaftliche Lage ein wesentliches Werkzeug zur Messung und Steuerung der Liquiditätsrisiken.

Finanzierungsflexibilität wird durch das Vorhalten geeigneter Kreditlinien gewährleistet. Dabei handelt es sich um ausverhandelte Kreditzusagen, die innerhalb kürzester Zeit in Anspruch genommen werden und so Liquiditätsbedarfsspitzen ausgleichen können. Die NORMA Group verfügt dabei über eine revolvierende Kreditlinie innerhalb des syndizierten Bankkredits. Diese Kreditlinie kann in unterschiedlichen Währungen und Laufzeiten bis zu einer Höhe von EUR 50 Mio. in Anspruch genommen werden. Zum Ausbau der Flexibilität hat die NORMA Group im Oktober 2021 eine weitere revolvierende Kreditlinie innerhalb des bestehenden syndizierten Bankkredits über EUR 50 Mio. vereinbart, sodass in Summe Kredite in Höhe von EUR 100 Mio. in Anspruch genommen werden können. Zur Steuerung der Liquidität, der Optimierung des Working Capital und der besseren Planbarkeit der Zahlungsflüsse nutzt die NORMA Group Asset-Backed-Security-(ABS-), Factoring- und Reverse-Factoring-Programme.

Die im Geschäftsjahr 2023 vorgenommenen Finanzierungsmaßnahmen werden ausführlich im Rahmen der Erläuterungen zur Finanzlage beschrieben. FINANZLAGE

II.    Begrenzung von finanzwirtschaftlichen Risiken

Die kontinuierliche Identifikation und Bewertung von Zins- und Währungsänderungsrisiken erfolgt im Bereich Group Treasury und wird dort durch den Abschluss geeigneter Sicherungsinstrumente gesteuert. Zum Einsatz kommen dabei nicht nur derivative Sicherungsinstrumente, sondern auch geeignete Fremdwährungs-finanzierungen, die das Währungsrisiko (Natural Hedge) reduzieren. Insgesamt wird eine Optimierung von Aktiv- und Passivseite der Bilanz hinsichtlich Währungsrisiken angestrebt. Darüber hinaus werden in den Konzerngesellschaften ab einem definierten Schwellenwert auch operative Währungsrisiken durch derivative Finanzinstrumente reduziert. Hier ist die gruppenweite Liquiditätsplanung maßgeblich für die Identifikation und Steuerung der Risiken.

Zur Begrenzung von Zinsrisiken zielt die NORMA Group darauf ab, eine ausgeglichene Quote von fest- und variabel verzinslichen Instrumenten zu halten, und zwar originär oder auch unter Zuhilfenahme von Zinsswaps. Zum 31. Dezember 2023 waren rund 58 % (2022: 46 %) aller Fremdkapitalinstrumente variabel verzinst und nicht durch Zinsswaps gesichert. Darüber hinaus bestehende Risikopositionen werden durch das Group Treasury regelmäßig überwacht und auf Risikotragfähigkeit bewertet. Bei Überschreitung von definierten Risikoparametern leitet das Group Treasury geeignete Gegenmaßnahmen ein.

Wesentliche Bestandteile der Politik zur Begrenzung finanzieller Risiken sind die eindeutige Definition von Prozessverantwortlichkeiten, mehrstufige Zustimmungsprozesse und regelmäßige Risikoüberprüfungen.

III.    Optimierung der gruppeninternen Liquidität

Die NORMA Group Holding übernimmt zentral das Liquiditätsmanagement und ist insbesondere für die Anlage überschüssiger Liquidität sowie für die gruppeninterne Finanzierung zuständig. Das Group Treasury der NORMA Group arbeitet kontinuierlich an Verbesserungen der internen Finanzierungsmöglichkeiten und einer weiteren Zentralisierung der gruppenweiten Liquidität, um diese für unterschiedlichste Mittelverwendungen

nutzbar zu machen. Dieses Ziel wird durch eine optimierte Allokation der liquiden Mittel in der NORMA Group Holding und die gleichzeitige Sicherstellung der jederzeitigen Zahlungsfähigkeit der jeweiligen Einzelgesellschaften erreicht. Zu diesem Zweck kommt ein professionelles Treasury-Management-System zum Einsatz, das einen taggleichen Saldenüberblick über die Cash-Bestände nahezu aller Tochtergesellschaften erlaubt. Für die technische Umsetzung der Liquiditätszentralisierung wurden regionale Cash-Pools installiert. Weitere Cash-Konzentrationen werden in regelmäßigen Abständen durchgeführt. Das manuelle Pooling ermöglicht es, für sämtliche Konzerngesellschaften einen optimierten Cash-Bestand zu gewährleisten. Dabei muss besonders den lokalen Bedingungen im internationalen Zahlungsverkehr Rechnung getragen werden.

Legende

Diese Inhalte sind Teil des nichtfinanziellen Konzernberichts und unterlagen einer gesonderten Prüfung mit begrenzter Sicherheit („limited assurance“).