Die NORMA Group produziert und vertreibt mehr als 40.000 Produkte und unterhält weltweit 25 Produktionsstandorte. Darüber hinaus verfügt sie über ein Netzwerk aus zahlreichen Distributions-, Vertriebs- und Kompetenzzentren, über die sie die fristgemäße Belieferung ihrer Kunden in den jeweiligen Regionen sicherstellt.

 

Produktion und Auslastung

Zwischen den weltweiten Standorten schwankt der Auslastungsgrad der Produktions- und Distributionsstätten der NORMA Group. In den Schwellenländern, in denen sich das Geschäft der NORMA Group noch im Aufbau befindet, kann die flächenbezogene Auslastung der Produktionswerke noch gesteigert werden. Durch vorausschauende Investitionsentscheidungen wird dort sichergestellt, dass hinreichend Fläche zur flexiblen Erweiterung der Produktion zur Verfügung steht. In den Industrieländern und Märkten, in denen die NORMA Group bereits eine langjährige Marktposition vorweist und die Produktionsfläche weitestgehend ausgelastet ist, werden Investitionen in zusätzliche Flächen, wenn möglich, vermieden. Ziel der NORMA Group ist es dabei, die Produktionsverfahren durch Effizienzsteigerungen derart zu optimieren, dass zusätzliche Kapazitäten innerhalb der bestehenden Fläche geschaffen werden.

Die Auslastung der Produktionsanlagen kann entsprechend der Kundennachfrage und Auftragssituation variiert werden. Auf den vorhandenen Anlagen können innerhalb der einzelnen Produktkategorien durch geringe Umrüstungsmaßnahmen zahlreiche Produkte mit verschiedenen Spezifikationen hergestellt werden. Dadurch kann die Produktion an der aktuellen Kundennachfrage ausgerichtet werden.

Auch im Geschäftsjahr 2023 führte die Ukraine-Krise infolge der erlassenen Außenhandelsgesetze dazu, dass die Lieferungen nach Russland und Weißrussland zum Erliegen kamen.

Der Krieg im Gazastreifen und die Ende 2023 aufkommenden Auseinandersetzungen im Roten Meer haben im Geschäftsjahr 2023 zu keinen relevanten Versorgungsengpässen oder Lieferschwierigkeiten geführt. Die Auswirkungen dieser Konflikte auf die Lieferketten werden weiter kontinuierlich beobachtet, unterstützt durch digitale Risikowarnsysteme.

 

Produktionskapazitäten im Geschäftsjahr 2023 optimiert und erweitert

Das US-Tochterunternehmen NDS hat am 4. Mai 2023 ein neues Werk eröffnet und damit die Produktionskapazitäten für Water-Management-Lösungen erweitert. Der Standort befindet sich in Lithia Springs, Georgia, in der Nähe von Atlanta. Dort werden auf einer Produktionsfläche von 10.900 Quadratmetern Ventilkästen für Bewässerungssysteme sowie Produkte zur Ableitung von Regenwasser gefertigt. Die im Werk Lithia Springs hergestellten Produkte werden an Groß- und Einzelhändler in den USA vertrieben. Der neue Standort stellt einen weiteren Meilenstein in der angestrebten strategischen Ausweitung des Water-Management-Geschäfts der NORMA Group dar.

Im Rahmen der konsequenten Umsetzung der Lokalisierungsstrategie der NORMA Group wurde auch in China eine Erweiterung der Fertigungskapazitäten umgesetzt. Am Produktionsstandort Changzhou wurden insgesamt 9.900 Quadratmeter zusätzlicher Fläche für Produktion, Lager und Büro geschaffen. Damit ist der Standort nun so aufgestellt, um der steigenden Nachfrage nach hoch qualitativen Verbindungsprodukten aus Metall in China besser nachkommen zu können. Der zweite Produktionsstandort in Changzhou wurde in diesem Zusammenhang nach der Verlagerung der Kapazitäten an den erweiterten Produktionsort aus Effizienzgründen im November 2023 geschlossen. Dies trägt dazu bei, Produktionskapazitäten zu nutzen, um Kunden zielgerichtet bedienen zu können.

Des Weiteren hat die NORMA Group im Geschäftsjahr 2023 ihre Produktionsanlage in Guangzhou, China, weiter aufgebaut. Das Werk liegt strategisch günstig in der Nähe der Guangzhou Automobile Group (GAC) sowie weiterer Automobilzulieferer (OEMs) für elektrische Fahrzeuge. Die NORMA Group produziert und montiert dort Thermo-Managementsysteme für batteriebetriebene Elektrofahrzeuge (BEV) und Plug-in-Hybride (PHEV). Dank des Angebots von Produkten und Dienstleistungen direkt am Ort der Nachfrage können nicht nur die Logistikprozesse effizient gestaltet werden, sondern auch Frachtkosten reduziert und Engineering Services in engem Austausch mit den Kunden umgesetzt werden.

Hinsichtlich des Ziels, die Ressourcen mit hohem wirtschaftlichem Nutzen in den Fertigungsprozessen einzusetzen, ist auch das Thema der Optimierung von Produktionsabläufen wesentlich. Der Schwerpunkt bezieht sich dabei insbesondere auf die Automatisierung von Prozessen. Im Geschäftsjahr 2023 wurde daran gearbeitet, weitere Verbesserungspotenziale zu identifizieren. Darauf aufbauend wurde eine zeitliche Roadmap für Automatisierungsprozesse definiert. Auch wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr wichtige Fertigungsabläufe bereits vollautomatisiert (s. TABELLE  T037: STRATEGISCHE INVESTITIONSSCHWERPUNKTE 2023).

 

Investitionen vornehmlich in den Bereichen Wassermanagement und Elektromobilität

Die NORMA Group hat im Geschäftsjahr 2023 in den Ausbau ihrer Kapazitäten investiert. Der Fokus der Investitionstätigkeiten lag dabei insbesondere auf den Bereichen Wassermanagement und Elektromobilität. Die nachfolgende Tabelle liefert einen Überblick über die bedeutendsten strategischen Investitionen im aktuellen Berichtsjahr.

       

Strategische Investitionsschwerpunkte 2023

T037

 

Kontinuierliche Optimierung der gesamten Wertschöpfungskette

Alle internen Prozessschritte in der Wertschöpfungskette werden bei der NORMA Group kontinuierlich auf Optimierungspotenziale hin untersucht. Ein wesentliches Instrument dafür ist das Global-Operational-Excellence-Management-System. Angelehnt an dieses System werden bestehende Prozesse analysiert, Verbesserungspotenziale identifiziert, entsprechende Maßnahmen zu deren Umsetzung eingeleitet und Kostenoptimierungsprojekte realisiert. Durch die daraus in den vergangenen Jahren erfolgte Automatisierung und Standardisierung zahlreicher Prozesse konnten signifikante Skaleneffekte erzielt werden.

Seit 2014 arbeitet die NORMA Group in allen Produktionswerken weltweit nach dem NORMA-Group-Produktionssystem (NPS). Ziel des NPS ist es, die operative Performance, Sicherheit, Liefertreue und Qualität in den Werken zu verbessern, weitere Kosteneinsparpotenziale zu identifizieren und umzusetzen. Die NORMA Group bedient sich dabei aus einer „Toolbox“ von Lean-Methoden. Dazu gehören unter anderem die 5S-Methodik, der tägliche Gemba-Walk, die Rüstzeitoptimierung mittels SMED (Single Minute Exchange of Die) sowie TPM (Total Productive Maintenance). Des Weiteren sorgt ein standardisierter Problemlösungsprozess dafür, interne und externe Kundenreklamationen schneller und effektiver zu bearbeiten.

 

Kundennähe und Sicherheit der Lieferkette

Um die Supply-Chain-Kosten und Risiken möglichst gering zu halten, ist die NORMA Group bestrebt, die geografischen Wege der Wertschöpfungskette möglichst kurz zu halten und nicht wertschöpfende Zwischenschritte über zusätzliche NORMA-Group-Standorte zu vermeiden. Die Zielsetzung besteht in einer kundennahen Produktion, die neben einer Optimierung des Working Capitals und der Supply-Chain-Kosten zusätzlich auch Lieferrisiken minimiert, negative Auswirkungen auf die Umwelt reduziert und die immer stärker geforderte Flexibilität sicherstellt. Der Wert kurzer und direkter Lieferwege ist dabei wesentlich. Dies wurde 2023 auch in dem von Polykrisen geprägten Umfeld deutlich. Hier lassen sich vor allem die zu Beginn des Jahres 2023 noch deutlich spürbare Corona-Pandemie, aber auch geopolitische Spannungen und die damit einhergehenden kurzfristigen Schwankungen bei Verfügbarkeit und Bedarf als wesentliche Einflussfaktoren hervorheben. In diesem Zusammenhang stellen insbesondere Seetransporte aufgrund von Kapazitätsengpässen in Häfen und der daraus resultierenden Knappheit von Containerkapazitäten die Logistik international agierender Unternehmen, so auch die der NORMA Group, immer wieder vor neue Herausforderungen. Ein wichtiges Ziel des Konzerns bleibt daher auch hier, trotz längerer Laufzeiten dennoch in der Lage zu sein, jederzeit flexibel auf die schwankende Nachfrage der Kunden zu reagieren. Dies greift, unter anderem, auch das im Frühjahr 2023 implementierte Programm „Step Up“ auf. Im Geschäftsjahr 2023 konnten mit zielgerichteten Maßnahmen beispielsweise Effizienzen im Supply Chain Management in der gesamten Region EMEA gehoben werden. Auch die Verfügbarkeit der Produkte erfuhr eine deutliche Verbesserung. Diese positive Entwicklung versetzt die NORMA Group in die Lage, den Absatz ihrer Produkte auch in Zukunft besser zu unterstützen.

Obwohl der Anspruch besteht, möglichst kurze Wege in der Logistik zu nutzen, sind grenzüberschreitende Lieferungen für die NORMA Group vielfach unerlässlich, um sowohl dem Bedarf als auch den Anforderungen der Abnehmer jederzeit gerecht zu werden. Optimierte und sichere Zollprozesse sind daher unverzichtbar. Aus diesem Grund beteiligt sich die NORMA Group an diversen Zollhandelspartnerschaftsprogrammen, zum Beispiel in den USA, in China und in der EU. Durch die Supply-Chain-Security-Programme, insbesondere Authorized Economic Operator (AEO) und Customs-Trade Partnership Against Terrorism (C-TPAT), die ein Bestandteil des weltweiten Compliance-Programms sind, strebt die NORMA Group die Sicherstellung einer gesetzeskonformen Lieferkette an. Mithilfe turnusmäßig stattfindender Überprüfungen aller Geschäftspartner schließt die NORMA Group die Belieferung rechtlich sanktionierter Dritter aus. Darüber hinaus wird durch interne Organisationsanweisungen, die regelmäßig kontrolliert werden, die Einhaltung der einschlägigen gesetzlichen Regelungen zur Exportkontrolle sichergestellt.

Legende

Diese Inhalte sind Teil des nichtfinanziellen Konzernberichts und unterlagen einer gesonderten Prüfung mit begrenzter Sicherheit („limited assurance“).