Weltwirtschaft 2024: Zahlreiche Herausforderungen und vorherrschende Unsicherheiten

Durch die vielfältigen externen Risiken ergeben sich 2024 große Herausforderungen für Politik, Gesellschaft und Weltwirtschaft. So zeigen sich weder bei den Auseinandersetzungen in der Ukraine noch im Gaza-Konflikt Anzeichen einer nachhaltigen Entspannung. Auch kann eine Ausweitung dieser Konflikte auf andere Länder sowie das Auftreten neuer Krisen nicht ausgeschlossen werden. Zudem stellen die Folgen des Klimawandels in immer stärkerem Maße ein Risiko für die geopolitische Stabilität und die Konjunktur dar. Ferner könnte die fortschreitende Fragmentierung der Wertschöpfung weltweit zu neuen Störungen in den Lieferketten, Handelssanktionen und Technologieembargos führen. In diesem Umfeld zeichnet sich für die Weltwirtschaft 2024 eine Fortsetzung des schwachen Wachstums ab. Ein entscheidender Faktor für den Verlauf und die Dynamik der Konjunktur dürfte die Entwicklung der Zinsen sein. Sollten die führenden Notenbanken 2024 erste Lockerungsschritte einleiten, würde dies den Privatkonsum, aber vor allem die Investitionstätigkeit stimulieren und somit die Industrieproduktion ankurbeln. Von der Fiskalpolitik hingegen sind kaum Impulse zu erwarten. Sie war in den letzten Jahren sehr expansiv, einerseits um die Belastungen aus der Pandemie zu mildern, andererseits um die gestiegenen Energiekosten abzufedern. Diese Effekte entfallen aktuell. Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet im Januar-Update 2024 damit, dass die Weltwirtschaft 2024 – wie 2023 – insgesamt um 3,1 % wächst. Im Vergleich zur vorherigen Prognose aus dem Herbst des Vorjahres (2024: +2,9 %) fällt dieser Ausblick damit etwas zuversichtlicher aus. Danach sollen die Industrieländer mit nur 1,5 % zulegen, während die Prognose für die Entwicklungs- und Schwellenländer bei 4,1 % liegt.

Chinas Wirtschaftsentwicklung wird mit einem Wachstumsziel von 4,6 % im Jahr 2024 verhalten bleiben, denn die Schwäche der Immobilien- und Bauwirtschaft wirkt sich negativ auf die privaten Einkommen und damit auf die Konsumnachfrage aus. Außerdem zeigt sich die Beschäftigungslage bei zugleich gestiegener Verschuldung angespannt. Andererseits könnten Chinas Exporte von einer allmählichen Konjunkturbelebung in den Industrieländern profitieren. Nachdem zuletzt wechselseitig Technologie- und Rohstoffembargos etabliert worden waren, sind neue handelspolitische Friktionen zwischen den Wirtschaftsblöcken nicht ausgeschlossen. Der IWF erwartet, dass Chinas Expansionstempo 2024 weiter an Dynamik verliert. Für Südostasien (ASEAN-5), das eng mit Chinas Wertschöpfung verknüpft ist und dessen Exporte auch stark vom Bedarf der Industrieländer abhängen, rechnet der IWF mit einem lebhaften Wachstum von 4,7 %. Auch Indien wächst laut IWF mit nahezu unverändert hoher Dynamik (+6,5 %). Für Brasilien avisiert die Prognose nur ein sehr geringes Wachstum von 1,7 %.

In den USA dürfte sich die Konjunkturdynamik 2024 im Vergleich zum starken Zuwachs im Jahr 2023 wieder abkühlen. Zwar stützen die im Rahmen des US Inflation Reduction Act beschlossenen Maßnahmen die Konjunktur, dennoch ist darüber hinaus aufgrund der angespannten Haushaltslage und der politischen Machtverhältnisse von keinen neuen fiskalpolitischen Impulsen im Wahlkampfjahr 2024 auszugehen. Ferner wirken die noch hohen Zinsen vermehrt auf den Unternehmenssektor. Zudem dürfte die private Konsumnachfrage nicht mehr so stark zulegen, da Steuerimpulse auslaufen, die während der Pandemie angehäuften Ersparnisse verbraucht sind und der bisher kräftige Schwung am Arbeitsmarkt nachlassen wird. Der IWF erwartet für 2024 ein Wachstum von 2,1 %. Die US-Notenbank Fed hat erste Zinssenkungen avisiert, falls die Inflation weiter zurückgeht. Dies könnte Unternehmensinvestitionen im Jahresverlauf stimulieren.

Im Euroraum dürfte die Konjunkturschwäche 2024 sukzessive überwunden werden. Positiv wirkt die höhere Kaufkraft. Nach zuletzt kräftigen Lohnerhöhungen steigen die Reallöhne bei nachlassendem Inflationsdruck. Zudem würden sich die Finanzierungsbedingungen bei einer Lockerung der Geldpolitik verbessern. So erwartet der IWF, dass die EZB erstmals im 2. Halbjahr 2024 die Zinsen senkt. Das Ifo Institut rechnet dagegen bereits im Frühsommer mit einem Rückgang der Zinsen. Dennoch bleibt die Konjunkturdynamik gering, da sich eine Belebung der Anlageinvestitionen erst für das Jahr 2025 abzeichnet. Für den Euroraum sind die Wachstumsprognosen für 2024 deshalb sehr verhalten. Der IWF rechnet mit einem Wachstum von nur 0,9 %. Das sind 30 Basispunkte weniger als in der Herbst-Schätzung 2023. Angesichts einer restriktiveren Fiskalpolitik in Großbritannien dürfte die dortige Wirtschaft kaum expandieren. Dagegen sollte die Schweizer Wirtschaft etwas kraftvoller sein als der Euroraum. In Deutschland wird weiterhin eine Stagnation erwartet. Dabei bleibt insbesondere die Baubranche belastet. Zudem fehlen der Industrie die Impulse aus der Weltwirtschaft. Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Schuldenbremse muss die Regierung ihre Fiskalpolitik neu ausrichten. Eine Analyse des Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) zeigt anhand von vier Szenarien, dass die Einsparungen zu Wachstumseinbußen von 20 bis 100 Basispunkten führen werden.

Die gesamtwirtschaftliche Perspektive stellt die Basis der Prognose und des Ausblicks der NORMA Group für das Jahr 2024 dar.

       

Prognose für das BIP-Wachstum (real)

T043

2023

2024e

2025e

3,1

3,1

3,2

2,5

2,1

1,7

5,2

4,6

4,1

0,5

0,9

1,7

-0.3

0,5

1,6

 

Sukzessive Verbesserungen in weiterhin herausforderndem Umfeld bei wichtigen Kundenindustrien der NORMA Group erwartet

Unter den Prämissen, dass es zu keiner weiteren Eskalation der Kriege in der Ukraine und dem Nahen Osten oder zu einem Ausbruch von weiteren geopolitischen Konflikten kommt, die Lieferketten nicht erneut gestört werden und sich die Entspannung bei Inflation und Energiekosten fortsetzt, ist davon auszugehen, dass sich im Jahresverlauf 2024 die Perspektiven für wichtige Kundenindustrien der NORMA Group sukzessive verbessern werden. Allerdings bleibt das Umfeld, vor allem in der Bauwirtschaft, sehr herausfordernd.

 

Maschinenbau

Angesichts der schwachen Konjunktursignale für 2024 dürften die Impulse für den Maschinenbau gering bleiben. Die verhaltene Industrieproduktion und die reduzierte Auslastung der Kapazitäten lassen eine zyklisch geringe Investitionsbereitschaft erwarten, zumal sich die Finanzierungskosten erst im späteren Jahresverlauf verbessern dürften. Dagegen rücken zyklusunabhängige Investitionsentscheidungen verstärkt in den Fokus. So spielt der Aufbau regionaler Wertschöpfungsketten zur Minimierung von Engpassrisiken und zur Erhöhung der Liefersicherheit eine bedeutendere Rolle. Viele Industriestaaten sind bemüht die Abhängigkeit von China zu reduzieren. Außerdem erfordern der Umbau der Energiewirtschaft und die Dekarbonisierung industrieller Produktionsprozesse hohe strategische Investitionen, die gleichzeitig durch die Digitalisierung getrieben werden. Die industrielle Fertigung sowie ganze Wertschöpfungsketten werden mit den wachsenden Möglichkeiten durch die Künstliche Intelligenz (KI) zukünftig noch stärker vernetzt werden. Diese langfristigen Treiber schieben in zunehmendem Maße strategische Investitionen an und stützen den Maschinenbau grundsätzlich und unabhängig von der kurzfristigen konjunkturellen Lage.

Trotz dieser strukturell guten Perspektiven ist der kurzfristige Ausblick für den Maschinenbau für 2024 getrübt. Die unter dem Druck der geopolitischen Risiken labile Weltwirtschaft sowie die hohen Energie- und Zinskosten limitieren die Nachfrage nach Investitionsgütern. Falls die Notenbanken im späteren Jahresverlauf beginnen, ihre Zinsen zu senken, sollte sich das Bild vor allem mit Blick auf 2025 aufhellen. So rechnet der VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau) bezogen auf den realen Maschinenumsatz für 2024 noch mit einer fortgesetzten Stagnation auf dem Weltmarkt. Dabei flacht die zuletzt zweistellige Expansion Indiens (+5 %) und der Türkei (+4 %) ab, und Brasilien verharrt bei Nullwachstum. Nach den letztjährigen Einbußen soll sich der Maschinenbau in Südkorea (+1 %) und Taiwan (+0 %) stabilisieren. Für die USA (-2 %) und Kanada (-4 %) ist 2024 von einem Branchenabschwung auszugehen. In der Schweiz (-1 %) und Großbritannien (+0 %) tritt der Maschinenbau auf der Stelle. Für die EU und den Euroraum erwartet der VDMA jeweils Minusraten in Höhe von 2 %. Während Spanien stagniert, schrumpft der reale Maschinenumsatz in Italien (-2 %), Frankreich (-3 %) und den Niederlanden (-4 %). Im deutschen Maschinenbau erwartet der VDMA ebenfalls Einbußen. Demnach soll der Maschinenumsatz 2024 nochmals real um 2 % sinken (nominal: -1 %). Für die Produktion wird sogar ein Rückgang um real 4 % prognostiziert.

       

Maschinenbau: Reale Veränderung des Branchenumsatzes

T044

2022

2023

2024e

3,0

-1,0

– 2,0

3,0

-3,0

– 2,0

2,0

2,0

2,0

3,0

0,0

0,0

 

Automobilindustrie

Nach der kraftvollen Entwicklung der Automobilkonjunktur im Jahr 2023, die von Nachholeffekten und der Normalisierung der Produktionsabläufe geprägt war, sollte die weitere Erholung bei Nutzfahrzeugen (Nfz) und Light Vehicles (LV, bis 6 t) nun moderater ausfallen. So erwarten die Branchenexperten von Global Data (GD, vormals LMC Automotive), dass der weltweite Nfz-Absatz nur um 1,0 % zulegt. Dabei dürften die Nfz-Hersteller in Nordamerika (-16,7 %) und Europa (-5,2 %) ihre Produktion kürzen, während sich in China Wachstum abzeichnet (+13,3 %). Die Nfz-Zahlen für Nordamerika und Europa sind stark von der rechtlichen Terminierung der Abgasnormen beeinflusst.  Für den LV-Markt 2024 prognostiziert GD ein weltweites Absatzplus von 3,3 %. Die Spezialisten von S&G Global Mobility erwarten dagegen nur einen Zuwachs von 1 % bis 3 %. Der deutsche Branchenverband VDA prognostiziert für den enger definierten Pkw-Weltmarkt einen Anstieg um 2,4 %. Überall bleiben die Impulse schwach. So rechnet GD für 2024 damit, dass die globale Automobilproduktion so gut wie stagniert (+0,9 % auf 91,4 Mio. LV). Leichtes Wachstum wird zwar für China (+1,0 %) und Indien (+2,1 %) erwartet, hingegen ist in Japan (-5,9 %) und Südkorea (-5,4 %) mit spürbaren Rücksetzern zu rechnen. Für die USA ist die Produktionsprognose von GD mit +7,8 % optimistisch. Dagegen wächst Europa in Summe nur moderat (+1,2 %). Hier überlagern sich die gegenläufigen Trends: Antizipierten Rückgängen in Großbritannien (-6,9 %) und Italien (-5,3 %) steht ein spürbares Wachstum in Frankreich (+4,2 %) und Spanien (+4,1 %) gegenüber. Laut GD soll die Produktion in Deutschland um 5,6 % zunehmen. Konträr dazu prognostiziert der VDA, dass die Pkw-Fertigung im Inland stagniert.

Auch der Klimawandel und seine Folgen stellen unübersehbare konjunkturelle Faktoren dar. Die meisten Staaten haben sich klare Ziele zur Dekarbonisierung gesetzt, zum Teil mit festen Terminen hinsichtlich eines Verbots von klassischen Verbrennungsmotoren. Die Kapazitäten für die Herstellung von Batteriezellen und Elektrofahrzeugen werden mit hohen Investitionen ausgebaut. Das treibt den Technologiewandel weiter an. Engpassfaktoren sind vor allem der langsame Ausbau der Ladeinfrastruktur und die Ertüchtigung der Stromnetze. Trotzdem soll die globale Produktion von rein batteriebetriebenen Fahrzeugen (BEV) und Plug-in-Hybriden (PHEV) nach der Prognose von GD im Jahr 2024 zusammen merklich um 29,7 % auf 18,8 Mio. Einheiten steigen. Davon wird weltweit betrachtet insbesondere bei BEV ein kräftiges Plus von 33,0 % antizipiert, während die PHEV-Produktion um 20,5 % zulegen soll. Andere alternative Antriebe, beispielsweise Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie, sind im Volumenmarkt derzeit unbedeutend.

       

Automobilindustrie: Globale Produktions- und Absatzentwicklung

T045

20231

2024e

2025e

10,1

0,9

3,1

-1,0

-7,8

-5,0

52,7

20,5

11,9

33,1

33,0

23,3

10,1

3,3

3,7

11,6

2,4

7,0

16,1

1,0

5,7

 

Bauindustrie

In Asien stellen das rapide Bevölkerungswachstum, die Urbanisierung und meist hohen staatlichen Investitionen in die Infrastruktur die strukturellen Treiber der Bauwirtschaft dar. So baut Indonesien eine völlig neue Hauptstadt (Nusantara). Auf den Philippinen, in Malaysia und Indien soll sich der Aufschwung bei Wohnungsbau und Infrastruktur 2024 fortsetzen. In China jedoch wird gesehen, dass die Branchenkrise anhält, zumal immer wieder große Baufirmen in Finanzprobleme geraten. Frühindikatoren signalisieren für 2024 ein weiteres schwieriges Jahr im Hochbau. So sind Chinas Neubaubeginne bezogen auf die Fläche zum Jahreswechsel 2023/2024 weiter um gut 20 % eingebrochen. Der Rückgang stellt sich dabei nahezu gleich stark im Wohnungsbau und bei Bürobauten dar. Davon unabhängig steigen die Investitionen in die Infrastruktur, auch in die Wasserversorgung. Auch Projekte gegen Klimafolgeschäden, wie den Anstieg des Meeresspiegels, spielen darüber hinaus eine immer größere Rolle im Raum Asien.

Das Branchennetzwerk Euroconstruct (u.a. ifo Institut) sieht auch den europäischen Bau weiterhin unter Druck. Sowohl der Wohnungsneubau als auch die Renovierung bestehender Gebäude dürften 2024 deutlich schrumpfen. Der sonstige Gebäudeneubau bleibt jedoch stabil, und der Tiefbau legt weiter zu. In Summe geht die Bauproduktion 2024 demnach real um 2,1 % zurück (Westeuropa: -2,3 %; Osteuropa: +1,0 %). Dabei zeichnet sich für Deutschland ein Rückgang von real 2,2 % ab. Dieses Szenario wird auch durch deutlich rückläufige Wohnungsbaugenehmigungen gestützt (elf Monate 2023: -25,9 %), die eine Fortsetzung des Abschwungs für 2024 signalisieren. Insofern rechnet das ifo Institut mit einem Rückgang der realen Bauinvestitionen um 1,8 %, im Wohnungsbau sogar um 3,7 %. Auch das DIW (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung) erwartet einen Rückgang des Bauvolumens von real 1,5 %. Dabei soll der Wohnungsbau inklusive Maßnahmen an Bestandsgebäuden mit -3,4 % beschleunigt und stärker als die anderen Bausegmente zurückgehen. Wird dagegen lediglich der Wohnungsneubau betrachtet, zeichnet sich sogar ein Einbruch des Bauvolumens um real 6,5 % ab. Für den Wirtschaftsbau mit einem geschätzten Plus von real 0,3 % und den öffentlichen Bau mit einer Prognose von real +2,5 % sind die Aussichten für 2024 besser.

       

Bauindustrie: Entwicklung der europäischen Bauproduktion

T046

2023

2024e

2025e

-1.7

-2.3

1,4

-0.6

1,0

3,5

-1.7

-2.1

1,5

Mit Blick auf die Perspektiven für die US-Bauwirtschaft zeigt sich ein uneinheitliches Bild. Negativ wirken vor allem die noch hohen Zinsen, die zunehmend ein Groß der Bausektoren belasten. So lassen die Eckdaten zum privaten Wohnungsbau eine rückläufige Bautätigkeit erwarten: Die Anzahl der Baugenehmigungen im Wohnungsbereich ist per Ende 2023 im Vorjahresvergleich um 11,7 % gefallen, die Neubaubeginne um 9,0 %. Die Branchenexperten für den nordamerikanischen Bausektor von FMI gehen davon aus, dass sich der Wohnungsbau 2024 in den USA auf breiterer Basis im Abschwung befinden wird (Einfamilienhaus -5 %, Mehrfamilien -15 %). Außerdem sollen die Investitionen im Bürobau nominal um 2 % und bei Gewerbebauten sogar um 4 % zurückgehen. Hingegen schätzen die Branchenexperten des Forschungsunternehmens Zonda, dass die Baubeginne für Einfamilienhäuser im Jahr 2024 um 12 % steigen werden. Gestützt wird Letzteres durch die auf das Jahr hochgerechneten Baugenehmigungsdaten für den Monat Dezember 2023, basierend auf Daten der National Association of Home Builders (NAHB). Diese zeigten 2023 einen Anstieg der jährlichen Genehmigungen um 2 % gegenüber dem Jahr 2022.

Auch bei den Ausgaben für Renovierungen und Reparaturen, die ein Haupttreiber des NDS-Geschäfts sind, zeigt sich in den Vorhersagen für das Geschäftsjahr 2024 ein gemischtes Bild. Unter anderem antizipiert der Harvard JCHS Lira-Index für das Jahr 2024 einen Rückgang der Ausgaben für Reparaturen und Umbauten in Höhe von 6,5 %. Diese Prognose wird im Wesentlichen durch eine wirtschaftliche Schwäche im Bereich der Eigenheimbesitzer sowie das aktuell weiterhin anhaltend hohe Zinsniveau begründet. Daneben sind die Unternehmen in der Renovierungs- und Instandhaltungsbranche mit einem deutlich geringeren Auftragsbestand in das Jahr 2024 gestartet. Dies dürfte sich vor allem in den ersten sechs Monaten des Jahres 2024 dämpfend auf das prognostizierte Wachstum in der US-Bauindustrie auswirken. Die Experten von John Burns Real Estate Consulting (JBREC) sind dagegen optimistischer und erwarten, dass der Markt für Renovierungen und Umbauten in Zentralamerika im Jahr 2024 um 3 % (Westamerika: +10 %, Ostamerika: +4 %) gegenüber dem Vorjahr steigt.

Weiteres Wachstum im Jahr 2024 wird vor allem im Bau von Industriegebäuden (+18 %) und bei Infrastrukturinvestitionen gesehen. Für die Investitionen in die US-Wasserversorgung prognostiziert FMI ein Plus in Höhe von nominal 8 %.

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